Meine Geschichte
Als Kind gab mir mein griechischer Onkel einen Kosenamen: Payo. Damit brachte er zum Ausdruck, dass seine Nichte starke Hände wie der berühmte Zeichentrick-Matrose Popeye hat. Vielleicht spürte er viel früher als ich selbst den Tatendrang und das Talent meiner Hände, Dinge zu bewegen und Neues zu schaffen.

Als junger Mensch schnupperte ich in eine Schreinerei und in das Studium der Innenarchitektur. Bei einer renommierten Adresse in Wiesbadens Taunusstraße genoss ich schließlich eine exzellente Ausbildung zur Raumausstatterin mit dem Schwerpunkt Polstern. Meine Leidenschaft gehörte rasch den traditionellen und klassischen Handwerkstechniken – und meine Liebe den exklusiven Designerstoffen, die dort verarbeitet wurden. Diese drei Jahre legten das Fundament meiner handwerklichen Fertigkeiten sowie mein Wissen rund um Stoff- und Stilkunde. Als leitende Raumausstatterin des Wiesbadener Grandhotels Nassauer Hof konnte ich schließlich eigene Stoffkonzepte kreieren und meine Polsterfertigkeiten verfeinern.
Das Leben bietet viel Stoff und meine Neugier ist groß. Neben Polstermöbeln mag ich auch Menschen und bin sehr interessiert an ihrem Innenleben. Ich absolvierte ein Studium der Psychologie und arbeitete einige Jahre in einer eigenen psychotherapeutischen Privatpraxis. Nebenher konnte ich in einer Ausbildung zur traditionellen Feng-Shui-Beraterin meine psychologischen und künstlerischen Interessen vereinen und lernte, wie man durch eine besondere Gestaltung der Wohn- und Lebensräume den Menschen mit seiner Umgebung in Harmonie bringen kann.
Die Liebe zu antiken Möbeln ließ mich jedoch über all die Jahre nicht los und ich gönnte mir eine kleine Kellerwerkstatt, in der ich weiterhin Sitzmöbel aufarbeitete. Irgendwann packte mich mein Traum, ich krempelte die Ärmel hoch, gründete die PAYOS Polstermanufaktur und richtete meine offene Werkstatt in der Nerostraße ein.



Heute therapiere ich Sitzmöbel. Sie kommen zu mir mit ihren Geschichten und Leiden. Manche wurden vernachlässigt, andere befinden sich in einer Midlife-Crisis. Bei PAYOS werden sie als Patienten umsorgt, therapiert und verarztet. Nach einem abgeschlossenen Heilungsprozess entlasse ich sie gesund zurück ins Leben, wo sie gemeinsam mit ihren Be-Sitzern neue Geschichten und glückliche Zeiten erleben.


Viel Glück und etwas Stolz erfüllen mich beim Rückblick auf die ersten Jahre meiner Manufaktur. Ich darf täglich das tun, wofür mein Herz schlägt. Als eine der wenigen Vertreterinnen eines aussterbenden Berufs kann ich dieses traditionelle Kunsthandwerk am Leben halten und aktiv mit Leben füllen. Ich treffe auf Menschen, die sich dafür begeistern und deren Wertschätzung ich erleben darf.
Gelegentlich bin ich aber auch froh, dass ich mich gut gepolstert setzen kann – wenn aufregende Aufträge in meine Wiesbadener Werkstatt flattern, die meine Handwerkskünste an ruhmreiche Orte und zu berühmten Persönlichkeiten bestellen. So durfte ich zum Beispiel schon bei Mick Jagger, Eva Herzigova, Sir Rod Steward, dem heutigen King Charles III (nachzulesen in meinem „Pressebereich“) sowie auf der Superyacht „My Virginian“ des Barons Bamford meine Fertigkeiten unter Beweis stellen.
So kann ich mein Glück bisweilen kaum fassen. Aber ich kann es immer fühlen – wenn ich nach tagelanger Handarbeit ein perfektes Ergebnis berühren darf. Meine persönlichen Stars bleiben eben doch meine „Patienten“ aus Holz und Stoff.



